Veröffentlicht in Literatur, Orte und Biographien, Stolpersteinreinigung, Stolpersteinverlegung | Verschlagwortet mit Bildungsarbeit, Biografien, Datenbank, Demnig, Engers, Erinnerungsarbeit, Euthanasie, Fahr, Gedenkbuch, gedenken, Gladbach, Heimbach, Heimbach-Weis, Holocaust, Jüdinnen, jüdischer Freidhof, juden, Judenverfolgung, Konzentrationslager, Nationalsozialismus, Nazi-Herrschaft, neuwied, Niederbieber, Oberbieber, Progrom, Rodenbach, Segendorf, Shoa, stolpersteine, Veranstaltung | Getaggt mit Biografie, Verfolgung, Weis, Wollendorf, Yad Vashem | Leave a Comment »
PROGRAMM
Sonntag, 09. November 2014, 11.00 Uhr
Ökumenischer Gottesdienst
zum Gedenken an die Pogromnacht am 9. Nov. 1938
in der Ev. Marktkirche Neuwied
Sonntag, 09. November 2014, 16.00 Uhr
Gedenkveranstaltung am Jüdischen Mahnmal
in der Synagogengasse
Sonntag, 09. November 2014, 17.00 Uhr
Ausstellungseröffnung:
„Stolpersteine in Neuwied – Erinnern für die Zukunft“
im Café Auszeit, Marktkirche Neuwied
Ausstellung mit einer Dokumentation und künstlerischen Arbeiten von Waltraud Hemmerich und Christine Welter
Montag, 10. November 2014, 19.30 Uhr
Vortrag: „Erinnern und Gedenken im Niemandsland
zwischen Gestern und Morgen“
Rolf Wüst, Deutsch-Israelischer Freundeskreis Neuwied e. V.
(verantwortlich für das Projekt Stolpersteine)
im Café Auszeit, Marktkirche Neuwied
Sonntag, 23. November 2014, 19.30 Uhr
Lyrik-Lesung mit Texten jüdischer Autoren und Autorinnen
„In jenen Jahren war die Zeit gefroren“
Lesung: Catrina E. Schneider
Musik: Bernd Spehl, Klarinette (Klezmermusik)
im Café Auszeit, Marktkirche Neuwied
Die Aktion „Stolpersteine“ in Neuwied
Das Ziel:
Im Jahre 2003 beschloss der Vorstand des Deutsch-Israelischen Freundeskreises Neuwied e.V. (DIF) aus Anlass seines 25-jährigen Bestehens und auf Anregung von Charlotte Fichtl-Hilgers, sich an dem Projekt „STOLPERSTEINE“ des Kölner Künstlers Gunter Demnig (http://www.stolpersteine.com) zu beteiligen. Ziel und Absicht dieses deutschland- und europaweit verbreiteten Projektes ist es, für jedes einzelne ehemalige Nazi-Opfer – und nicht nur für jüdische Opfer – kleine, fast unscheinbare Steinquader (10 x 10 cm) in den Bürgersteig vor ihren früheren Häusern zu verlegen. Auf einer Messingplatte sind die Daten jedes einzelnen Opfers eingestanzt. Diesen soll durch die Verlegung der „Stolpersteine“ ihr Name und – soweit eruierbar – ihr individuelles, Schicksal zurückgegeben werden, das gemeinhin hinter großen Zahlen der Anonymität und dem Vergessen preisgegeben wurde.
Die Quellen:
Zu Beginn des Projektes lagen folgende Quellen vor: Das Buch von Franz Regnery: „Die Jüdische Gemeinde Neuwied“ von 1998, das Memor-Buch von Naftali Bar-Giora Bamberger: „Der Jüdische Friedhof in Neuwied-Niederbieber“ aus dem Jahr 2000, einige wenige Einwohnermeldekarten im Stadtarchiv Rommersdorf, Telefon- und Adressbücher der Jahre 1927 und 1936 sowie diverse Adressen im Ausland. Als Zeitzeugen waren besonders Hildegard und Toni Dasbach behilflich. Hinzu kamen die Datenbank des Holocaust-Museums von Yad Vashem, Jerusalem („The Central Database of Shoa Victims’ Names“ – http://www.yadvashem.org/yv/de/index.asp) und das Gedenkbuch des Bundesarchivs Berlin (Gedenkbuch – Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945 – www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/directory.html). Alle diese Quellen sind lückenhaft und manchmal sogar widersprüchlich. Die Datenbank von Yad Vashem ist ein Erinnerungsportal, das offen ist für Verwandte, Zeitzeugen und Forscher. Es enthält unschätzbare Informationen und Zeugnisse. Das Gedenkbuch des Bundesarchivs hingegen nimmt nur überprüfte Informationen auf. Beide Quellen befinden sich in ständiger Erweiterung, das Berliner Gedenkbuch sogar zusätzlich in ständiger Revision.
Die Probleme:
Das Ziel war und ist es, den Stein vor den Lebensmittelpunkt des Opfers zu verlegen. In der Zeit der Drangsalierung und der Verfolgung waren die jüdischen Familien ständig auf der Flucht, veränderten ständig ihren Wohnsitz, nicht nur innerhalb Neuwieds – was für die Festlegung der Adressen höchst schwierig war – sondern auch innerhalb Deutschlands und sogar Europas. So entschieden wir uns, für alle Opfer Steine zu verlegen, die eine deutliche Verbindung zu Neuwied und seinen Stadtteilen hatten. Dass dabei u.U. die Adresse auch nicht punktgenau getroffen werden konnte, nahmen wir in Kauf.
Im Laufe der Verlegungsjahre veränderten sich auch die Angaben in Yad Vashem und im Berliner Gedenkbuch, bzw. wurden der veränderten Forschungslage angepasst. Wir bitten zu beachten, dass hieraus die Vielzahl der sich ergänzenden oder widersprüchlichen Angaben in dieser Ausstellung zurückzuführen ist.
DIESE AUSSTELLUNG SOLL KEINEN ENDPUNKT DARSTELLEN, SONDERN EINE ETAPPE AUF DEM WEG WEITERER FORSCHUNGEN!
Zur Ausstellung ist ein Begleitheft erhältlich.
Weitere Infos unter: www.dif-neuwied.de
Bald auch im Internet unter: http://www.stolpersteine-neuwied.de
Veröffentlicht in Orte und Biographien | Verschlagwortet mit Ausstellung, Ausstellungseröffnung, Autoren, Autorinnen, Bernd Spehl, Café Auszeit, Catrina E. Schneier, Catrina Schneider, Christine Welter, Deutsch-Israelischer Freundeskreis, dif, dokumentation, Erinnern, Erinnerung, Erinnerungskultur, Foto, Fotocollage, Fotografie, Gedenkveranstaltung, Genozid, Gottesdienst, Gunter Demnig, Hang, Holocaust, in memoriam, jüdisch, Jüdisches Mahnmal, juden, künstlerische Arbeiten, Klanginstrument, Klezmer, Klezmermusik, Kunst, Lesung, Lyrik-Lesung, Marktkirche, neuwied, Progrom, Rolf Wüst, Shoa, Skulptur, Skulpturen, stolpersteine, Uwe Wagner, Vortrag, Waltraud Hemmerich, Werner Zupp | Leave a Comment »
Frieda Levy, geb. Platz, Jahrgang 1885, deportiert 1942, ermordet in Auschwitz (wohnhaft Sandgasse)
Julius Levy, Jahrgang 1986, deportiert 1942, ermordet (wohnhaft Sandgasse)
Rosa Platz, geb. Keller, Jahrgang 1886, deportiert 1942, ??? (wohnhaft Kirchstraße; heute An der Marienkirche)
Alex Platz, geb. 1887, deportiert 1942, ??? (wohnhaft Kirchstraße; heute An der Marienkirche)
Collagen © Christine Welter
Veröffentlicht in Stolpersteinverlegung | Verschlagwortet mit Alex, An der Marienkirche, Auschwitz, deportiert, ermordet, Frieda, Gladbach, Julius, Kirchstraße, Levy, Platz, Rosa, Sandgasse | Leave a Comment »
Veröffentlicht in Stolpersteinverlegung | Verschlagwortet mit Demnig, Langendorferstraße, Mittelstraße, Mitttelstraße, neuwied, stolpersteine, Stolpersteinverlegung | Leave a Comment »
Im Jahre 2003 beschloss der Vorstand des Deutsch-Israelischen Freundeskreises (DIF) aus Anlass seines 25-jährigen Bestehens, sich an dem Projekt STOLPERSTEINE des Kölner Künstlers Gunter Demnig zu beteiligen. Inzwischen sind ca. 230 der 10 x10 cm großen Gedenksteine, die mit einer Messingplatte versehen sind, und in die die Daten der einzelnen Opfer eingestanzt sind, in Neuwied verlegt.
In über 300 Orten Deutschlands liegen STOLPERSTEINE, ebenso in Österreich, Ungarn und in den Niederlanden. „Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist“, sagt Gunter Demnig.
Zur Zeit werden in der Innenstadt und den Stadtteilen die Stolpersteine gereinigt. Daran beteiligt sind Schulen, Jugendverbände, Vereine und Einzelpersonen. Der Deutsch-Israelische Freundeskreis (DIF) plant die Herausgabe einer Dokumentation über die Neuwieder Stolpersteine mit Hintergrundinformationen, soweit vorhanden. Aus diesem Grund werden die Gedenksteine zurzeit fotografisch erfasst.
aus: Rhein-Zeitung vom 30.06.09 (als pdf-Datei herunterladen)
Veröffentlicht in Stolpersteinreinigung | Verschlagwortet mit Deutsch-Israelischer Freundeskreis, dif, dokumentation, gedenken, juden, neuwied, reinigung, stolpersteine | Leave a Comment »